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Vergleich zwischen dem Futhark und Runen in den Werken von J.R.R. Tolkien
 

Runen als Lautschrift

 

Die Runen in Tolkiens Werken sind im Gegensatz zu den anderen Alphabeten (z.B. das Tengwar), nicht von ihm erfunden, sondern von germanischen Runenreihen übernommen worden. Daher lassen diese sich durchaus mit dem Futhark vergleichen.

Erstmal sind die Cirth genau wie das Futhark eine Lautschrift, die meist in Stein, Holz oder Metall geritzt oder geschnitten wird. „In die Platte waren Runen tief eingemeißelt. […] »Das sind Daerons Runen, wie man sie einst in Moria schrieb«“

Die einzelnen Runen unterscheiden sich jedoch bei Futhark und Angerthas in ihrer Bedeutung sehr stark voneinander.

Eine relative Übereinstimmung sieht man allerdings zwischen dem Angelsächsischen Futhark und den im „Hobbit“ auftauchenden Runen. Hier stimmen nicht nur die Zeichen, sondern größtenteils auch die Bedeutungen überein.

 

 

Die Cirth wurden als Schrift der Zwerge angesehen, was darauf schließen lässt, dass Runen bei den Zwergen eine größere Bedeutung hatten und für mehr als nur das Niederschreiben von geheimen Botschaften gedacht waren. Wahrscheinlich wurden Runen bei den Zwergen wie unser heutiges Alphabet nur als Lautschrift verwendet. „Frodo und Gimli, die neben ihm standen, als er behutsam die Seiten umblätterte, konnten sehen, dass sie von verschiedenen Händen beschrieben waren, meistens in den Runenschriften von Moria oder von Thal, hier und da auch in elbischer Schrift.“ Hierbei handelt es sich um eine Niederschrift in einem Buch. Im Gegensatz zum Futhark ritzten und schnitten die Zwerge ihre Schrift nicht nur, sondern schrieben auch mit Runen, wie man hier oder auch an Thrors Karte sehen kann.

 

 

Runen als Begriffsschrift.

 

Im Futhark steht jede Rune für einen Begriff und hat auch noch weitergehende Bedeutung, so steht z.B. die Rune Fehu für Energie, Fruchtbarkeit, Reichtum und Kreativität und bedeutet so viel wie Wohlstand und wird in Zusammenhang mit den germanischen Gottheiten "Frigg", "Freyja" und "Freyr" gebracht. Runen sollten ihrem Träger Glück bringen und wurden auf  Waffen, aber auch auf alltägliche Gebrauchsgegenstände geritzt.

Auch bei Tolkien haben Runen eine besondere schützende und heilbringende Wirkung. So heißt es in dem Lied über den Seefahrer Earendil:

 

„Dem alten Köngisbrauch gemäß
Legte er Helm und Rüstung an,
Grub Runen in den Silberschild
Zum Schutze gegen Harm und Not;
Sein Bogen war aus Drachenhorn,
Aus Ebenholz ein jeder Pfeil,
Sein Köcher war aus Chalzedon,
Sein kräftiges Schwert aus blankem Stahl.
Sein Helm war adamanten hart
Und Adlerfedern krönten ihn,
Aus Silber war sein Panzerhemd,
Auf seiner Brust schien ein Smaragd.“

 

Auch auf „Anduril, der Flamme des Westens“ wurde „das Wappen eingraviert: Sieben Sterne zwischen der Mondsichel und der strahlenwerfenden Sonne, umgeben von vielen Runen“. Auf dem Horn, welches Merry von Eowyn bekommen hatte waren „Runen von großer Kraft“ eingeritzt.

Runen stehen auch bei Tolkien gelegentlich für ganze Namen. Gandalf verwendet häufig die Rune  um seinen Besitz zu kennzeichnen („Es waren große Bündel mit Feuerwerkskörpern jeder Art und Form, und jedes war mit einem dicken roten G und der Elbenrune gezeichnet“) Von Gandalf und auch von Waldläufern werden Runen genutzt um Dritten hinweise zu geben oder zu warnen:  „Auf der flachen Unterseite erkannte Frodo ein paar Kratzer: . »Anscheinend ein Strich, zwei kleine Schrägstriche, ein Punkt und noch drei Striche«, sagte er. »Die Striche links können eine G-Rune mit sehr dünnen Schrägarmen sein«, sagte Streicher. »Vielleicht ein Zeichen, das Gandalf hinterlassen hat aber sicher können wir nicht sein. Die Kratzer sind fein und offenbar frisch. Aber sie können auch etwas ganz anderes bedeuten und überhaupt nichts damit zu tun haben. Auch die Waldläufer verwenden Runen, und sie kommen manchmal hierher. « Die Kratzer die Frodo entdeckte deutet Streicher als „G3, und das hieße, dass Gandalf am dritten Oktober hier war, also vor 3 Tagen.“ Dies taucht auch in „THE TREASON OF ISENGARD“ auf. Hier ist allerdings interessant, dass die altenglische Rune X also G auf dem Stein gefunden wird, die zwar das Gleiche Bedeutet hat aber trotzdem bemerkenswert ist. Ausserdem steht dort erst: „The scratches on the Stone were X : IIII (the Old English G-rune still being used) Und es wird im gegensatz zum Text im HdR erst angenommen das Gandalf am vierten Oktober dort war. Im HdR taucht nur die Annahme auf, dass Gandalf am dritten Oktober die Runen in den Stein gekratzt hat. Im weiteren Verlauf des Textes in den TI verändern sich die Kratzer auf dem auf dem Stein zu

X : I.III „It doesn’t say G.4 but G.1.3“ Später ändern sich die Kratzer nochmal zu der selben Bedeutung die sie auch im HdR haben zu X : III. Ein weiteres Beispiel dafür, dass Runen häufig als Hinweise genutzt wurden ist in den TI: „The stone that marked thr place where the trolls’ gold was hidden still marked with Old English G and B runes in a circle“ Auch die Schilde von Sarumans Orks „zeigten ein unbekanntes Wappen: eine kleine weiße Hand im schwarzen Feld; und an der Stirnseite ihrer eisernen Helme stand eine aus einem weißen Metal gefertigte S-Rune.“

Runen werden auch von den Orks genutzt. Sie fällen mutwillig Bäume und lassen diese, „mit grob eingeritzten Schandrunen oder dem Schreckenszeichen des Auges“ liegen und verenden.

 

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